Endlich frei! Wenn Anwälte aus Großkanzleien ausbrechen
Viele meiner Coachees waren mal Teil einer größeren Einheit. Häufig kommen zu meinen Anwalts-Coachings sogar Juristen, die in den ganz großen, internationalen Wirtschaftskanzleien zu Hause waren. Irgendwann aber wollten sie nicht mehr. Irgendwann waren personalinkompetente Partner ihre Vorgesetzten, oder Ideen wurden sofort im Keim erstickt. Wenn das passiert ist, gründen manche ihre eigene Kanzlei. Nicht selten starten sie komplett allein.
Am Anfang war der Stolz
Wenn ein junger Anwalt (hier sind auch immer Anwältinnen gemeint) am Ende des Studiums gefragt wird, ob er in eine Großkanzlei einchecken will, ist er stolz. Die meisten jedenfalls sind es, denn Großkanzlei bedeutet Geld, Prestige und den Respekt der anderen. Das ist normal und nicht wenige bewahren sich diesen Stolz auch, werden irgendwann Counsel und später Partner. Andere allerdings geraten zum Teil an leitende Partner ohne Führungskompetenz, an Menschen, die verstaubte Einstellungen haben und unter denen sie leiden.
Die Zwei-Jahres-Frist
Wer nicht für die Großkanzlei gemacht ist, dem kommt der erste Zweifel nach zwei Jahren. Viele versuchen es dann mit einem Umstieg in eine andere Großkanzlei, wo sie einen kompetenten Partner als Vorgesetzten und ein cooles Aufgabengebiet bekommen. Wenn man diese jungen Menschen fragt, was ihnen bisher gefehlt hat, führen sie unter anderem folgende Punkte an:
- zu wenig Gespräch mit dem Partner/zu wenig Einbindung in das Tagesgeschäft,
- zu wenig Diskussion über Fälle und Lösungsstrategien,
- zu wenig gemeinsames Arbeiten,
- zu wenig Mentoring,
- zu wenig Wertschätzung für Geleistetes,
- zu wenig Menschlichkeit im Umgang/zu wenig persönliches Kennenlernen,
- zu wenig das Gefühl, an etwas Wichtigem mitzuarbeiten.
Das jedenfalls sind die Antworten, die ich regelmäßig bekomme, wenn ich Coachees mit Anfang/Mitte 30 im Gespräch habe.
Das, was von vielen Partnern größerer Einheiten als „Jammerei“ gern mal weggewischt wird, ist für die Betroffenen häufig schwer zu ertragen: gerade, dass sie mit ihren Eindrücken nicht gehört werden, dass ihr Leben und ihre beruflichen Wünsche gar nicht zu interessieren scheinen. Nicht selten fangen wir dann im Coaching an, Verletzungen anzuschauen und Glaubenssätze zu durchforsten.
Bloß kein esoterisches Gequatsche
„Egal was Du glaubst, Du wirst recht behalten“ – diesen Spruch habe ich im Netz gefunden, als ich mich mal wieder mit dem Thema „negative Glaubenssätze“ beschäftigt habe. Regelmäßig finde ich sie – bereits in der aktiven Sprache meiner Coachees. Negative Glaubenssätze, die sich in das Leben fressen und schwächen: Ich selbst kann davon ein Lied singen – ich durchforste mich jeden Tag nach diesen lästigen Dingern, die uns klein machen und beschränken.
Aber wenn ich meine Coachees kennenlerne, dann bin ich mir natürlich im Klaren darüber, dass es hier um Coaching für Juristen geht. Entsprechend gehe ich eher sachlich, kühl und pragmatisch ins Rennen. Wenn ich merke, dass die kühle Fassade bröckelt, dann kann man schon mal weitergehen und die eine oder andere Frage stellen, die den Coachee sehr nah an sich und seine Bedürfniswelt führt.
Dabei sind es nicht immer nur ganze Glaubenssätze, die die innere Haltung von Anwälten schwächen. Es ist zum Teil die Art, über sich selbst zu reden: „Ich bin immer ein fleißiges Lieschen …“, sagte mir zum Beispiel eine Anwältin. Promoviert, spezialisiert, kompetent und erfolgreich. What? Lieschen? Ich höre wohl nicht richtig! Da müssen wir sofort dran und neutralisieren.
Dass negative Glaubenssätze hochkommen, gerade wenn man sich in persönlichen Umbrüchen befindet, ist normal. Aus diesem Grund muss man sie ansehen, bewerten und im Zweifel neutralisieren beziehungsweise positivieren. Gedanken wie „Ich schaffe das nicht“, „Was habe ich nur getan“ oder „Ich werde nicht erfolgreich sein“ begleiten jeden normalen Gründer. Auch da machen Juristen keine Ausnahme. Also wie gehe ich vor?
Als systemischer Coach gehe ich von der Grundannahme des Konstruktivismus aus. Das bedeutet, dass wir uns unsere Welt aus unserem inneren Erleben, unseren Erfahrungen und den daraus resultierenden Einschätzungen erschaffen. Mit unseren Gedanken speisen wir unsere Realität und finden jederzeit Beweise für unsere Einschätzungen – leider auch dann, wenn sie negativ sind.
Das Thema Glaubenssätze ist vielen Anwälten zu „soft“. Sie wollen sich nicht auseinandersetzen, haben Angst vor Psychologie. Aber keine Angst: Mir geht es nicht darum, Ihre Seele grundlegend zu heilen oder Kompensationsverhalten zu korrigieren, sondern ausschließlich darum, Ihre Kompetenz zum Strahlen zu bringen, Sie als Highperformer zu positionieren und Ihnen Mut zu machen für ein Leben zum Beispiel in Ihrer eigenen Kanzlei.
Am Anfang war das Ziel
Wenn ein Anwalt zu mir ins Coaching kommt, gilt es zunächst, den Auftrag zu klären. Will der Anwalt sich selbstständig machen? Will er in eine andere Einheit wechseln? Will er mit Kollegen in einer Partnerschaft zusammen tätig werden? Je nachdem, wohin der Weg führen soll – darauf richte ich mein Coaching aus. Deshalb biete ich sowohl Karriere- und Persönlichkeits-Coachings als auch Vertriebs-Coachings an.
Fragen, die sich aber auf jeden Fall stellen sind:
- Wo liegen meine Stärken?
- Was macht mir Angst und warum?
- Welche Chancen habe ich?
- Welche Wege gibt es für mich?
- Wer ist meine Zielgruppe?
Wenn diese grundsätzlichen Fragen geklärt sind (das passiert bereits vor dem Coaching in einem Telefonat), kann es direkt losgehen.
Ziel ist es, dass ein Coachee einen konkreten Handlungsplan für sich entwickelt und sich dabei von seiner inneren Haltung steuern lässt. Die Antwort ist immer er selbst. Meine Fragen lenken lediglich.
Die einzig beschränkte Ressource in unserem Leben ist unsere Zeit
Das vergessen wir häufig. Mein Ziel in der Arbeit mit Juristen ist es, dass sie ein glückliches, erfolgreiches Berufsleben bestreiten. Dass sie sich als Jurist wohlfühlen, sich wertvoll fühlen und für sich erkennen können, welchen Beitrag sie leisten – für die Kanzlei, die Mandanten, die Gesellschaft.
Was sich hochtrabend anhört, ist eines der tiefsten inneren Bedürfnisse des Menschen und gilt für Juristen nicht anders als für jeden anderen auch.
Wenn Sie sich durch mein Angebot angesprochen fühlen, rufen Sie mich einfach an. In einem Telefonat lässt sich bereits sehr viel klären. Ich würde mich freuen, auch mit Ihnen zu arbeiten.